Samstag, 31. Oktober 2009

Der Vergnügungspark Liseberg in Göteborg für Kinder

Liseberg ist der größte Vergnügungspark Skandinaviens. Die Mischung aus Vergnügen, Kultur und Natur zieht jedes Jahr mehr Besucher aus der ganzen Welt an, die nicht nur daqs Vergnügen suchen. Eine der größten Gruppen, die Liseberg jedes Jahr bei sich begrüßt sind Kinder, natürlich immer in Begleitung Erwachsener.


Während die nervenkitzelnden Attraktionen Lisebergs im Winter grundsätzlich geschlossen sind, können Kinder auch während des Weihnachtsmarkts den gewohnten Freuden nachgehen und einige der Geheimnisse des Vergnügungsparks erkunden.


Einige der Attraktionen des Vergnügungsparks sind Kindern, die kleiner als 90 cm sind, nur in Begleitung von Erwachsenen zugängig, die dann die Kinder meist umsonst begleiten dürfen. Sicherheit ist daher auch was Kinder angeht in Liseberg groß geschrieben. Und die Begleitung der Eltern erlaubt Kindern auch oft eine Schwellenangst zu überwinden.


Im Winter sind Wasserspiele und ein Abenteuer im Wasser leider nicht möglich, zumal bei Eis die entsprechenden Anlagen auch nicht funktionieren würden und eine kalte Dusche wenig Freude verbreitet. Aber nachdem im Winter Weihnachtsmann und Kunstschnee Kindern, nicht nur jenen aus Göteborg, sicher auch Freude machen, reichten sicher die anderen Angebote des Vergnügungsparks um Kinder träumen zu lassen.


Liseberg bietet zum Weihnachtsmarkt Karussells, Autofahren, ein Spukschloss, eine Kutschfahrt durch ein Märchenschloss oder eine Fahrt auf imitierten Wikingerbooten und vieles mehr, die ein Kind stundenlang beschäftigen kann. Während im Sommer oft einfache Kleidung für Liseberg reicht, sollten Kinder im November und Dezember sich gut verpackt zum Vergnügungspark aufmachen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 30. Oktober 2009

Die Teiche des Slottsskogen in Göteborg

Einen bedeutenden Platz im Slottsskogen, dem Göteborger Schlosswald, nehmen die verschiedenen Teiche ein, die sehr vielen Tieren eine Heimat geben. Gleichzeitig bilden sie eine typische schwedische Landschaft, die in der Parkanlage abwechslungsreiche Spaziergänge ermöglicht.


Der vielleicht am häufigsten besuchte Teich des Schlosswaldes ist jener, in dem sich den ganzen Sommer über die Humboldtpinguine tummeln und die Besucher mit ihren Schwimmkünsten erfreuen. Sie werden auch nach dem Schließen der anschließenden tropischen Volieren weiterhin Teil des Zoos im Slottsskogen bleiben.


Ein weiterer Teich, der ebenfalls ausgezeichnete Schwimmer beheimatet, die man selbst durch eine Glasscheibe beobachten kann ist der Säldammen, der mehreren Seehunden das Schwimmen und Tauchen erlaubt. Natürlich tauchen sie im Teich weder 30 Minuten lang, noch erlaubt ihnen das Wasser bis zu ihrem Rekord von 200 Metern Tiefe zu gelangen, aber sie ziehen dennoch täglich hunderte von Besuchern an.


In mehreren der Teiche kann man auch die weißen Höckerschwäne beobachten, die den Sparmaßnahmen des Slottsskogen ebenfalls nicht zum Opfer fallen werden. Auch wenn Höckerschwäne im skandinavischen Raum beheimatet sind, ziehen sie im Winter gewöhnlich nach Süden oder benötigen eine warme Unterkunft.


Während zahlreiche Enten, Gänse und auch die Flamingos die den skandinavischen Winter nicht ohne zusätzliche Wärme überleben können, den Zoo des Schlosswaldes ebenfalls bald erlassen müssen, werden sich die einheimischen Möwenarten in den Teichen des Parkes weiter ausbreiten und auch ihre Kämpfe um Nahrung hier weiterführen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Das Ostindiska huset, heutiges Stadtmuseum in Göteborgs

Als die Ostindische Kompanie im Jahre 1746 ihre Privilegien für weitere 20 Jahre verlängert bekam, entschieden sich die Direktoren des Unternehmens ein eigenes, zentrales Gebäude zu errichten, das sowohl als Bürohaus, Lagerhalle und Auktionsgebäude dienen sollte. Sie entschieden sich, auf den bei einem Großbrand abgebrannten Gebäuden an der Norra Hamngatan ein Bauwerk in der Größe eines ganzen Quartiers zu errichten.


Nach dem Untergang der Ostinidenkompanie zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das gesamte Gebäude1807 schließlich versteigert und von Niklas Björnberg erworben. Bereits im Dezember 1861 richtete sich das neu gegründete Göteborger Museum in den Räumen des Ostindiska huset ein. In den Jahren 1894 bis 1896 wurden nochmals größere Umbauten und Renovierungsarbeiten ausgeführt, die jedoch die Fassade kaum berührten.


Das Ostindiska huset sollte nach den Plänen des Architekten Bengt Wilhelm Carlberg in vielen Zügen dem Schloss in Stockholm ähneln, was die ursprünglichen Pläne beweisen. Da jedoch die übergeordnete Behörde in Stockholm ein Geschäftshaus nach Schlossmuster als unangebracht erachteten, musste Carlberg die Pläne ändern, was dem Gebäude in großen Linien das heutige Aussahen gab.


Nach den vorgeschriebenen Änderungen entstand daher ein klassisches Gebäude mit französischem Einfluss, was man an der der Stora hamnkanalen zugewandten Fassade deutlich erkennen kann. Vom Innenhof der damaligen Zeit ist heute leider nichts mehr vorhanden.


Nach dem Untergang der Ostindiska kompaniet in Göteborg richtete sich im Jahre 1930 zuerst das Naturhistorische Museum in den Räumen ein, bevor 1961 das Göteborg Museum gegründet wurde. 1863 richtete sich die Slöjdföreningen (heute HDK) in den Gebäuden ein und 1865 der Vorgänger der Kunsthochschule Valand (Rit- och Målarskola). Seit 1993 beherbergt das Ostindiska huset nun das Stadsmuseum Göteborg.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Leben im Wasser an der Küste Göteborgs

Göteborg ist eine Stadt, in der Wasser eine bedeutende Rolle einnimmt. Kanäle nach holländischem System durchziehen die Innenstadt, der Göta Älv verbindet Göteborg mit Vänern und Stockholm und das Kattegatt öffnet die Wasserwege in die ganze Welt. Ohne Wasser wäre Göteborg nie die heutige Großstadt geworden.


Während jeder Göteborger und Besucher die Welt über und am Wasser fast jede Sekunde erlebt, vergessen viele, dass auch ein Leben unter Wasser existiert, unabhängig vom professionellen Fischfang oder selbst dem Vallgravsmete, das jedes Jahr im Mai stattfindet und auf der Jagd nach zahlreichen Fischarten ist.


Die nachtaktiven Hummer bekommt man auch in Göteborg in der Regel nur in gefangenem Zustand zu sehen, sei es auf der Fischauktion, sei es im Fischmarkt oder gar im Bassin eines Restaurants. Krabben jeder Größe kann man jedoch fast überall an der Küste oder den seichten Gewässern der Schären beobachten.


Auch Muscheln, vor allem Pfahlmuscheln, findet man überall im Salzwasser bei Göteborg und mit etwas Glück entdeckt man selbst eine der Zuchtanlagen mit Tausenden dieser Tiere, die auf ihren Schalen oft noch weitere Kleintiere beherbergen. Im seichten Wasser sind Muscheln eine leichte Beute für die zahlreichen Wasservögel an der Göteborger Küste.


Zu gewissen Zeiten kann man auch jene Tiere beobachten, die von Badenden so gefürchtet werden, obwohl bei weitem nicht alle Arten dieser Gattung eine Gefahr darstellen. Bisweilen schwimmen hunderte von Quallen vor den Stränden Göteborgs, die man selbst von den Booten aus, die die Schären mit dem Festland verbinden, beobachten kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 27. Oktober 2009

Tropische Vögel im Zoo des Slottsskogen in Göteborgs

Spätestens ab dem Jahre 2011 können die Besucher des Zoologischen Gartens im Göteborger Slottsskogen die tropischen Vögel der Anlage nicht mehr besuchen wie heute. Sowohl die Gehege bei den Pinguinen als auch die exotischen Vögel der Teiche fallen den Kostenersparungsmaßnahmen der Stadt zum Opfer.


Zu den Vögeln, die aus dem Park verschwinden werden, gehören unter anderem die Flamingos, die eine der Attraktionen des großen Teiches waren. Obwohl Flamingos vor allem in tropisch-warmen Gegenden beheimatet sind kommen sie auch regelmäßig in gemäßigten und sogar kalten Zonen vor. Ihre rote Farbe verdanken sie ihrer Ernährung.


Aber auch Pelikane werden bald nicht mehr von den Besuchers des Slottsskogen bei ihren Aktivitäten beobachtet werden können. Die großen Vögel, die ebenfalls in den tropischen und subtropischen Zonen beheimatet sind kommen jedoch auch in den gemäßigten Zonen Europas vor und gelten als relativ anpassungsfähig.


Der Teich mit den zahlreichen Enten und Gänsen wird ebenfalls einige seiner Bewohner wechseln, denn einige der südlichen Arten, denen bisher im Winter ein warmer Platz gewährt wurde müssen eine andere Wohnung finden. Die freien Plätze werden dann voraussichtlich von den einheimischen Möwen und Stockenten in Anspruch genommen werden.


Die größte Veränderung erleben jedoch die Gehege, denn die rund 300 Vögel, die dort zur Zeit ihre Heimat haben müssen alle ein neues Zuhause finden. Was aus den verglasten Gehegen wird ist noch unklar. Vielleicht bleiben sie leer, vielleicht werden einheimische Arten dort untergebracht, oder aber Ausstellungen ersetzen die einzelnen tropischen Vögel.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 26. Oktober 2009

Landshövdingehus in Göteborgs

Die Landshövdingehus gehören zu den typischen Gebäuden Göteborgs des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich dabei um Mietshäuser mit drei Etagen, die ihren Namen nach dem Landshövding Albert Ehrensvärd erhielten, der die ersten Architektenpläne für Änderungen zurückwies.


Die Landshövdingehus, die heute noch einige Stadtteile Göteborgs dominieren zeichnen sich durch ein Erdgeschoss in Stein und zwei Stockwerke in Holzbauweise aus. Die klassischen Landshövdingehus wurden für Arbeiter erbaut und verfügten vor allem über Einzimmerwohnungen mit Küche, in denen zeitweise bis zu 15 Personen wohnten.


Die meisten Landshövdingehus in Majorna und Kungsladugård wurden heute in größere Wohnungen umgebaut und der alte Aufbau, auch des Innengartens, ist daher nicht mehr sichtbar. Als im Jahre 1940 die letzten Häuser dieses Stils erbaut wurden verfügte Göteborg über 3290 Landshövdingehus und fast die Hälfte aller Göteborger bewohnten diese Häuser.


Die Landshövdingehus verdanken ihre Entwicklung den Brandsicherheitsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts, die den Bau von Holzhäusern auf zwei Etagen beschränkte. Der hohe Bedarf an Wohnungen machte daher die Architekten erfinderisch. Da der Bau von Steinhäusern zu teuer war, wurden daher diese Art Hybridhäuser entwickelt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. Oktober 2009

Örgryte gamla kyrka in Göteborgs

Der Legende nach ließ der Stadtheilige Sankt Sigfrid im 11. Jahrhundert die erste christliche Kirche Göteborgs am Platze de Örgryte gamla kyrka erbauen. Auch wenn diese Aussage nie bestätigt wurde, weiß man mit Sicherheit, dass hier Mitte des 13. Jahrhunderts eine romanische Steinkirche errichtet wurde, die zeitweise auch als Festung diente.


Bengt Wilhelm Carlberg erweiterte ab 1734 dieses ursprüngliche Gebäude und ersetzte den alten, baufälligen Kirchturm im Jahre 1748 durch einen neuen Turm. Die wachsende Örgryte Kirchengemeinde erforderte anschließend zusätzliche Erweiterung, bis die Kirche 1817 ihr endgültiges Aussehen erhielt.


Die Örgryte Gamla kyrka verfügt über die ältesten Elemente der Göteborger Kirchen. Der neuklassische Hauptaltar wurde bereits 1799 hergestellt und die Barockempore sogar 1780. In der Kirche findet man auch noch eine Bibel des Jahres 1703.


Bei der Renovierung der Kirche 1735 beschloss die Kirchenversammlung das Gewölbe mit einem Gemälde zu versehen. 1741 wurde dann der Künstler Johan Ross damit beauftragt, dort das jüngste Gericht darzustellen und an der Spitze des Gemäldes die heilige Dreifaltigkeit abzubilden. Dieses Gemälde wurde mittlerweile restauriert und ist ein einmaliges Werk skandinavischer Kirchenkunst.


Aber auch Grabtafeln und einige der Gräber an der Kirchenmauer stammen noch aus dem 18. Jahrhundert und repräsentieren ein geschichtliches Dokument der kirchlichen Tradition. Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt sind einige der bedeutensten Göteborger Bürger zu finden, unter anderem auch Victor Hasselblad.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 24. Oktober 2009

Der Haga kyrkoplan in Göteborgs

Der Haga kyrkoplan sollte ursprünglich der Haga Torg werden, über den die Haga Nygatan weiter bis zur Bellmansgatan führen sollte. Auch wenn diese Pläne einst auf Eis gelegt wurden, so wurde der kyrkoplan dennoch ein Platz, der in Wirklichkeit die verschiedensten Straßen miteinander verbindet und täglich zahlreichen Aktivitäten dient.


Der Haga kyrkoplan liegt zwischen Haga Nygata, Vasagata, der alten Bibliothek (heute Universitätsbibliothek) und der Hagakirche. Diese geographische Lage zieht natürlich bei schönem Wetter zahlreiche Studenten an, die auf den Wiesen ihren Lunch essen und dort in Gruppen über ihre Themen diskutieren.


Der Haga kyrkoplan ist aber auch einer der Plätze in denen neue Chalmers Studenten ihre Nollnings-Prüfung ablegen müssen, wo Kinder Tauben und Möwen jagen oder Boule gespielt wird. Hin und wieder kann man hier auch Gitarrenmusik lauschen oder unbekannte Künstler in der Ausübung ihrer Kunst bewundern.


Der Haga kyrkoplan ist aber auch ein kleiner Park in dem man verschiedene Baumarten und Blumenanlagen findet, die mitten in der Stadt zahlreiche Vögel und Insekten anzieht. In der Parkanlage findet man, außer den bereits genannten Vögeln, natürlich auch zahlreiche Sperlinge und Wacholderdrosseln.


Die heutige Anlage des Haga kyrkoplans verdankt ihr Aussehen in gewisser Weise dem Minnesdenkmal Raoul Wallenberg, das im Jahre 2007 von Kofi Annan enthüllt wurde. Die Enthüllung dieses Monumentes brachte dem kleinen Park die nötige Aufmerksamkeit, die zur gesamten Neugestaltung der Anlage führte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 23. Oktober 2009

Die Norra hamngatan am Stora hamnkanalen in Göteborgs

Es gibt kaum eine Straße Göteborgs an der sich so viele historische Gebäude der Stadt auf kleinstem Raum befinden wie an der Norra hamngatan. Unter all den vorhandenen Bauwerken entlang des Stora hamnkanalen ist nur eines ohne historisches Interesse und ein farbloser neuerer Bau.

Schon am Stora Bommen, der früheren Zufahrt für die Handelsboote der Ostindiengesellschaft, liegt das alte Zollhaus, das heutige Casino Cosmopol. Hier wurde jedes Schiff kontrolliert, das den Stora Hamnkanalen befahren wollte und selbst die Fischerboote, die ihre Waren am Lilla Torget und später am Gustav Adolf Torg anboten mussten hier passieren.


Die Patriziergebäude zwischen dem Zollhaus und dem Gebäude der Ostindienkompanie wurden ursprünglich vor allem von Direktoren des Handelsunternehmens bewohnt und waren immer Eigentum der privilegierten Schicht Göteborgs. Das Gebäude an der Kämpebron war das frühere Zollpackhaus, das bis 1860 im Dienst war.


Das bedeutendste Gebäude an der Norra hamngatan ist unumstritten jenes der Ostindienkompanie, das rund 100 Jahre lang das Leben Göteborgs dominierte und die Stadt zu einer europäischen Metropole machte. Die Ostindienkompanie galt im 18. Jahrhundert als der bedeutendste direkte und indirekte Arbeitgeber Göteborgs und füllte die städtischen Kassen.


Im direkten Anschluss des Monumentalgebäudes steht das prunkvollste Haus Göteborgs, das Sahlgrenska huset, gefolgt von der Deutschen Kirche, wo heute noch ein deutscher Gottesdienst gehalten wird. Abschluss der Norra hamngatan bildet das Verwaltungszentrum Göteborgs, das bis zu seiner Gründung unter Gustav II Adolf zurückreicht, und sich um den Gustav Adolf Torg verteilt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Älvsborg oder Elfsborg in der Geschichte Göteborgs

Das alte Schloss Älvsborg oder Elfsborg, wie es ursprünglich hieß, war mehr eine gesamt schwedische Befestigung als ein Schutz für Göteborg. Das vermutlich gegen 1260 erbaute Schloss an der Mündung des Göta Älvs bot dem schwedischen Reich den einzigen offenen Seezugang, auch wenn auf der Nordseite des Flusses die Norweger herrschten und nur wenige Kilometer südlich des Bauwerkes das dänische Reich begann.


Das erste Schloss, das bereits 1360 von Magnus Eriksson erweitert werden musste, war ursprünglich in Holz erbaut, wobei der am Wasser liegende Teil auch dem Schiffbau diente. Älvsborg dominierte jedoch nicht nur die oft umstrittene Mündung des Göta Älv, sondern bestimmte auch über das Leben der umliegenden Besiedlungen Älvsborg, Västra Frölunda und Askim.


Bis zur Zeit Gustavs Vasas war das Schloss Älvsborg, allein wegen seiner Lage, immer wieder Anlass für dänische Angriffe, ohne dass sich diese jedoch dauerhaft dort installieren konnten. Leidtragende dieser nahezu permanenten Belagerungen war die Ansiedlung Älvsborg vor dem Schloss sowie die Gebiete Västra Frölunda und Askim, die entweder die Dänen versorgen mussten oder aber das Schloss und regelmäßig geradezu überrollt wurden, sei es beim Angriff, sei es der Verteidigung.


1502, bei einem der Kämpfe, wurde das Schloss von den Dänen niedergebrannt, was zu seinem Neubau in Stein führte und das Schloss zu einer uneinnehmbaren Festung machen sollte. 1563 gelang es jedoch den Dänen das Schloss erneut in ihre Gewalt zu bringen und erst beim Friedensschluss 1570 sollte Schweden das Schloss gegen Bezahlung von 150.000 Silbertalern zurückerhalten.


Der Frieden war nur kurz und schon 1602 wurde Älvsborg erneut von den Dänen eingenommen, die dann ein Jahr später eine Million Reichstaler für die Freiga
be forderten. Gustav II. Adolf schaffte es, mit Steuererhöhungen und einem holländischen Kredit, im letzten Moment noch diese Zahlung zu leisten, auch wenn zu dieser Zeit schon sicher war, dass die Tage des Schlosses gezählt waren, zumal neue Angriffe vor allem von See aus, zu befürchten waren. Schon bald wurde Erik Dahlberg daher damit beauftragt eine neue Befestigung zu errichten, das Nya Älvsborg, das nie von einer fremden Macht eingenommen wurde. Heute findet man am Platze des alten Älvsborg nur noch einige wenige Ruinen.


Copyright Text und Reproduktionen: Herbert Kårlin - Originalstiche: Stadsmuseum Göteborg

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Shoreline, jung in einer Hafenstadt, im Seefahrtsmuseum in Göteborg

Bis zum 13. Dezember 2009 findet man im Sjöfartsmuseet (Seefahrtsmuseum) in Göteborg eine Ausstellung besonderer Art, die unter dem Motto Shoreline, jung in einer Hafenstadt, steht und Arbeiten junger Göteborger Künster zum Thema Göteborg und Hafen bietet.


In einer Zusammenarbeit zwischen Sjöfartsmuseet und der Ungdomssatsningen Linné präsentieren vier junge Göteborger Künstler ihre Werke aus dem Winkel wie sie es betrachten in einer Stadt zu leben, die am Wasser liegt und wo das Meer über Jahrhunderte hinweg seinen Einfluss ausübte.


Das Seefahrtsmuseum will mit dieser Ausstellung Jugendlichen der Stadt ein Forum bieten, wo sie ihre eigene Kultur und ihre Eindrücke zum Ausdruck bringen können, nicht zuletzt mit der offenen Frage, inwieweit das Wohnen in einer Hafenstadt die Persönlichkeit eines Menschen beeinflusst und was Jugendliche von einem Seefahrtsmuseum erwarten.


Die Ausstellung Shoreline will der Jugend Göteborgs auch die Möglichkeit einer Mitbestimmung geben, indem der Dialog zwischen Museumsleitung und Jugendlichen dazu führen soll eine gemeinsame Basis darüber zu finden, was das Museum ab 2011 seinen Besuchern bieten soll.


Während man bis zum 13. September die Vorschläge und Bilder von Aya Nielsen, Hannah Greppe, Martina Söderlund und Allis Öster im Museum zu sehen bekommt, wird die virtuelle Ausstellung unter der Adresse http://www.sjofartsmuseetshoreline.se/ auch während 2010 zugängig sein.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Bilder: Aya Nielsen, Hannah Greppe, Martina Söderlund, Allis Öster

Dienstag, 20. Oktober 2009

Wälder, Grünanlagen und Parks in Göteborg

Wie zahlreiche Aufzeichnungen und botanische Funde nachweisen, war Göteborg und seine Umgebung bis etwa zum Jahre 1200 von riesigen, jahrhundertealten Eichenwäldern bewachsen. Das Schloss Älvsborg war umgeben von dichtem Wald wie auch die Schären und selbst das heutige Bohuslän, das mittlerweile wegen seiner Klippenlandschaft die Besucher anzieht.


Die Gründe für diese Veränderungen waren mehrschichtig, wobei der Bau von Holzhäusern und die Entwicklung von Göteborg und seinem Vorgänger Lödöse nur eine geringere Rolle spielten. Die Existenz des Schlosses Älvsborg allein verursachte bereits die ersten bedeutenden Schäden, da die Beheizung des Schlosses und der angrenzenden Gebäude jährlich bis zu 1000 Bäume verschlang, die in erster Linie in der näheren Umgebung geschlagen wurden.


Ein weiteres Problem verursachte, vor allem ab dem 13. Jahrhundert, der Schiffbau. Hier handelt es sich jedoch nicht nur um den Schiffbau Schwedens, sondern auch um jenen Dänemarks, das große Teile Schwedens besetzt hatte und im eigenen Land über keinerlei Wälder verfügte. Vom bedeutenden Eichenbewuchses Västra Frölundas oder Askims sprechen heute nur noch Namen wie Ekebäck, Ekelund, Ekeby und andere Namen, die auf Eichen verweisen.


Auch die Wälder der Schären fielen Heizung und Schiffbau zum Opfer, wie auch der große Schlosswald, das Gebiet des Botanischen Gartens oder das Delsjöområde. Eiche war das ideale Holz für jede Art von Nutzung und ihre Abholzung veränderte daher die Landschaft, die Tier- und die restliche Pflanzenwelt Göteborgs grundlegend. Die Umgebung Göteborgs von heute hat nichts mehr mit jener von vor nur 1000 Jahren zu tun.


Ein Teil der früheren Eichenwälder wurde im Laufe der Jahrhunderte bebaut, andere Teile wurden zu Parks nach englischem Muster verwandelt und die restlichen Flächen verkarsteten oder machten schnell wachsenden Bäumen Platz, die zum einen, wie Birken, der Entwässerung sumpfiger Gegenden dienten oder Tannen und Ulmen, die durch ihren schnellen Wuchs den notwendigen Bedarf für Heizung und Hausbau deckten. Heute muss Holz aus Nordschweden geschlagen werden um Göteborg dienen zu können.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 19. Oktober 2009

Historische Gräber bei der Mikaelskyrkan in Askim, Göteborg

Der Stadtteil Askim war bis 1974 eine eigene Gemeinde und verfügt daher auch über eine eigene Geschichte, die nicht immer mit der von Göteborg parallel läuft, auch wenn die alte Älvsborg und der Göta Älv für Askim von Bedeutung waren, nicht zuletzt wegen der Wikingeransiedlungen, die sich auf dem Gebiet Askims befanden.


Eine besondere historische Bedeutung hat das Gebiet um die neue Mikaelskyrkan, die nachweislich bereits im Mittelalter existierte. Von der mittelalterlichen Mikaelskyrkan findet man heute nur noch einige wenige Steine, da die alte Kirche im Jahre 1876 bei einem Brand völlig zerstört wurde. Der Friedhof birgt jedoch nach wie vor einen Schatz besonderer Art.


Zum einen findet man auf einer Anhöhe eine Grabstelle aus der Wikingerzeit. Inmitten eines Haines kann man hier mehrere Grabarten sehen, wobei es sich in Askim um einen der bedeutendsten Grabstellen dieser Epoche handelt, auch wenn man über jene Zeit, mangels schriftlicher Aufzeichnungen, nur sehr wenig weiß und sich unsere Kenntnisse nur auf ausländische Aufzeichnungen und archäologische Funde beschränken.


Der alte Friedhof der Mikaelskyrka Askims ist durch zwei Tore zugängig und völlig von einem Steinmauer umgeben. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts durften Selbstmörder nicht durch eines der beiden Tore getragen werden. Um ihnen daher die letzte Ruhestätte zu gewähren, mussten die Särge über die Mauern gehoben werden.


Auf dem Friedhof findet man auch einen Grabstein von 1753, der über dem sogenannten kapargraven, dem Grab des Piraten, liegt. Tatsächlich liegt jedoch kein Seemann im Grab, sonder ein Gutsbesitzer, der Kirchendiener und eine 1 1/2 jähriges Kinde, die an Lungenentzündung starben. Möglicherweise fuhr jedoch einer der Begrabenen auf einem der Schiffe der Gathenhielms Flotte mit und hat daher zumindest ein Kaperschiff betreten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin